Kollerinsel gehört zu Brühl, Fähre gehört zur Kollerinsel: SPD beschließt Wahlprogramm

Veröffentlicht am 26.02.2014 in Kommunalpolitik

Die Ortsentwicklung stand im Mittelpunkt der Beratungen rund um das „Wahlprogramm 2014“ der Brühl-Rohrhofer Sozialdemokraten, das am Ende einer sechsstündigen Klausurtagung einstimmig beschlossen wurde. Das Wahlprogramm werden die jeweils zuständigen Kandidatinnen und Kandidaten in Gesprächen mit Bürgern und Betroffenen und bei Veranstaltungen erläutern und sind auch gerne bereit, weitere Impulse aufzunehmen: „Wir sind eine Programmpartei und ohne gemeinsame Vorstellungen wollen wir nicht in den Wahlkampf ziehen“, so Vorsitzender Hans Zelt.

Es sei besonders wichtig, eine Idee von der künftigen Ortsentwicklung insgesamt zu haben, um Fehlentwicklungen zu vermeiden, so Rüdiger Lorbeer. So bleibe die SPD dabei, die beiden Ortskerne in Brühl und Rohrhof weiter zu stärken und zu beleben. Die Nahversorgung sei nach wie vor ein Thema, aber auch bei den beliebten Straßenfesten sehe man Handlungsbedarf. „Denn auch die Kulturereignisse auf der Straße sind wichtig“, so Eric Kornmüller.

Die Stärken Brühls, die gute Wohn- und Lebensqualität müßen erhalten und gesteigert werden, eine moderne Gemeindebücherei zum Beispiel fehle immer noch. Den Blick über den Rhein gerichtet, waren sich die Anwesenden einig, dass die Kollerinsel etwas besonders ist, ebenso wie die zur Kollerinsel gehörende Fähre. Wird die Koller wie geplant weiter belebt, wird sich auch die Fähre stärker nachgefragt werden. Steven Smith ergänzte: „Eine Gang über eine Brücke sei mit einer Fährfahrt nicht zu vergleichen und schließlich sein die Fähre ein Stück Brühl und die Fahrt selbst sein ein Erlebnis.“

Eine besondere Bedeutung hatte der Punkt Umwelt. Neben dem weiteren Ausbau der Umweltförderrichtlinien und Intelligenter Netze bei den Gemeindewerken steht auch das Thema erneuerbare Energien im Wahlprogramm. Eben jenes Thema das die ehemaligen Gemeinderäte Herbert Semsch und Klaus Krebaum dazu brauchte erstmals für die SPD zu kandidieren und so ist es nicht verwunderlich, dass an dieser Stelle ein „konsequentes Ja zu erneuerbaren Energien, auch zur Geothermie“ in das Wahlprogramm aufgenommen wurde.

Schließlich will die SPD Brühl den Öffentlichen Personennahverkehr „zukunftsfest“ gestalten: „Mit den geplanten neuen S Bahnhaltestellen in Hirschacker und Rheinau Süd müssen wir dafür sorgen, dass der Zubringerverkehr für die Brühler und Rohrhofer, auch im Bezug auf die Taktung, funktioniert“, so Hans Hufnagel.

Die Zukunft des Brühler Sportgeländes sehen die Sozialdemokraten am Ortsausgang Richtung Ketsch, so Gemeinderat Rüdiger Lorbeer, da dies verträglicher für die Anwohner zu realisieren sei als am bisherigen Standort. Gegenfinanzieren könne man dies durch Grundstücksverkäufe. An dem neuen Standort seien auch Synergieeffekte für die Realschule zu erwarten. Das Rohrhofer Sportgelände sollte hierbei erhalten und saniert werden.

Über die Ortsentwicklung hinaus erarbeiteten die Sozialdemokraten jeweils vier Grundsätze in den Bereichen Soziales, Finanzen und Umwelt: „Bei der Schullandschaft gibt es noch Bedarf“, so Gabriele Rösch, „hier wollen wir mehr Ganztagesschulen, denn gute Ganztagsangebote sichern Lernerfolge umd sorgen für mehr Bildungsgerechtigkeit“. Auch eine mögliche Gemeinschaftsschule wolle man unterstützen.

Alle drei wohnungsnahen Grundschulen und die beiden Hortbetreuungen sollen erhalten werden. Die Jugendsozialarbeit soll weiterentwickeln werden.

Sozial sei es auch, Gemeindewohnungen zu sanieren und zu bauen. „Die Integration von ausländischen Mitbürgern müsse verstärkt werden", so Dominique Stein. Hans Hufnagel ergänzte; „Was auf dem Fußballfeld inzwischen gut klappt, klappt leider nicht überall.“

Die SPD stehe für eine solide Finanzpolitik seit 1975, so Fraktionsvorsitzender Roland Schnepf. Die SPD lehne Kreditaufnahmen der Gemeinde ab, wenn es sich nicht um zinsverbilligte Darlehen handelt. Und damit die Wirtschaft weiter laufe, soll auch der Gewerbesteuerhebesatzes nicht erhöht werden, wie dies anderer Orts schon passiert sei. Dies sei möglich, weil Brühl einen soliden Haushalt habe. „Aber nur wer weiterhin solide haushalte sei auch in Zukunft noch handlungsfähig“, mahnte Roland Schnepf.