Unser Ortsverein Brühl-Rohrhof


Jubilare bei der 100-Jahr-Feier

Der Ortsverein ist die kleinste Einheit in der SPD. Er besteht aus allen SPD-Mitgliedern einer Gemeinde oder eines Stadtteils. Diese treffen sich in regelmäßigen Abständen und diskutieren über politische Themen aus der Gemeinde, dem Land und dem Bund. Durch Anträge, Resolutionen und Parteiprogramme wird die Politik der SPD schließlich von ihren Mitgliedern gestaltet. Aber auch personelle Entscheidungen über den Vorstand, Kreisdelegierte und Kandidatinnen und Kandidatenaufstellungen im Ortsverein sind entscheidend für die Politik der SPD.

 

Unsere Geschichte


Hans Zelt, Ute Vogt, Ralf Göck

Über die Gründung des Ortsvereins liegen bisher nur wenige Quellen vor. Ab dem Jahre 1903 sollen in Brühl und Rohrhof einige SPD Genossen ansässig gewesen sein, die jedoch untereinander keine Bindungen hatten.

1928 wurden 9 SPD-Mitglieder aus Brühl und Rohrhof vom damaligen SPD-Kreisvorsitzenden Jakob Trumpfheller aus Mannheim wegen 25-jähriger Parteizugehörigkeit geehrt. Da 1909 als Gründungsjahr des hiesigen Ortsvereins bekannt ist, müssen sie bereits ab 1903 als Mitglieder des Ortsvereins Mannheim geführt worden sein.

Der Einstieg in die Kommunalpolitik war auch für die Brühl-Rohrhofer Sozialdemokraten nicht gerade leicht. Das Dreiklassenwahlrecht behinderte die Arbeit der Sozialdemokraten auf kommunaler Ebene in Brühl bis zum Ende des Kaiserreichs 1918 sehr. Nach diesem undemokratischen Wahlrecht, bei dem wahlberechtigte Bürger (ohnehin nur Männer) in 3 Klassen geteilt wurden - das heißt, ihr Stimmrecht wurde nach der Höhe der von ihnen erbrachten Steuern beurteilt - wurden in Brühl und Rohrhof die Wahlen zum Gemeinderat und zum Bürgerausschuss durchgeführt.

 


Brigitte Zypries bei der 100-Jahr-Feier des Ortsvereins

Die SPD konnte Wahlvorschläge lediglich für die Klassen zwei und drei einreichen und hatten somit einen schweren Stand gegenüber dem Bürgerverein und dem Zentrum. Trotz aller Schwierigkeiten schafften es etliche Sozialdemokraten, in den Gemeinderat und den Bürgerausschuss einzuziehen.

Brühl war zu jener Zeit eine Gemeinde, in der Arbeiter und lohnabhängige Handwerker einen hohen Anteil an der Bevölkerung ausmachten. Sie arbeiteten sowohl in Mannheimer Fabriken als auch in Brühl selbst. Die Sozialdemokraten gründeten damals ihre eigenen Vereine, so genannte Arbeitervereine. Sie waren Vereinigungen zur Wahrung und Pflege geistiger und kultureller Interessen.

Es entstanden auf Reichsebene Gesang-, Sport- und Wandervereine, eine Frauenvereinigung, eine Jugendgruppe (Falken), Arbeiterläden (Konsumvereine) und die Arbeiterwohlfahrt als Wohlfahrtsverband. In Brühl gab es den Arbeitersängerverbund, die Freie Turnerschaft, den Arbeiterradverein Solidarität und den Konsumverein.

Die Arbeiterwohlfahrt gründete erst 1946 einen Ortsverein. Bis heute sind viele Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in vielen Brühler und Rohrhofer Vereinen engagiert.

 

Historische Vereinsvorstände


Ralf Göck beim SPD-Stand

Von 1918 bis 1922 war Josef Geschwill Vorsitzender des Ortsvereins, von 1922 bis 1933 Jakob Weiß, mit Unterbrechung durch Georg Loos vertreten. Vor 1933 war der SPD-Ortsverein ein mitgliedstarker Verein, dessen Tätigkeit 1933 durch das Parteienverbot der Nationalsozialisten beendet wurde.

Alle Genossen, die Funktionen innegehabt hatten, standen unter Beobachtung. Doch es wurde im Untergrund weitergearbeitet. So blieb es nicht aus, dass es auch in Brühl zu Verhaftungen kam. Darunter Josef Geschwill von der SPD. Für Georg Loos war es unmöglich, eine Arbeitsstelle zu finden. 1932 war Robert Schimmele in den Gemeinderat gewählt worden, er durfte sein Amt jedoch nicht mehr antreten. 1946 wurde die Neugründung des SPD-Ortsvereins durch den Genossen Robert Schimmele bei der Militärregierung in Schwetzingen beantragt.

 

Vorsitzende seit 1946


Hans Zelt und Kurt Beck

  • 1946-1947: Josef Geschwill
  • 1947-1957: Albert Schäfer
  • 1957-1967: Otto Handlos
  • 1967-1976: Hans Loos
  • 1976-1978: Hans-Joachim Appel
  • 1978-1984: Hans Loos
  • 1984-1997: Egon Benz
  • 1997-2000: Karin Ensins
  • 2000-2004: Rüdiger F. Lorbeer
  • 2005-2017: Hans Zelt
  • seit 2017: Hendrik Sessler