Über die Zukunft der Rohrhofschule ist das letzte Wort noch nicht gesprochen

Veröffentlicht am 11.07.2016 in Kommunalpolitik

In der vergangenen Woche wurde über Pläne berichtet, die in letzter Konsequenz bedeuten, dass die Rohrhofschule geschlossen werden soll und die wohl zu Recht zur Verunsicherung der Bevölkerung und speziell bei Schülern und Lehrern führten. Die Sozialdemokraten möchten, dass die Rohrhofschule erhalten bleibt, solange dies von Schülern und Eltern gewünscht ist.

Die Rohrhofschule geniest einen guten Ruf und ist bei den Eltern und Schülern gleichermaßen beliebt. Die Grundschule besuchen in den 4 Klassen derzeit 85 Schüler. In der Schillerschule sind es in der Grundschule trotz doppelter Klassenanzahl nur 155. Dies sehen die Sozialdemokraten aber nicht in Qualität der pädagogischen Arbeit oder Ausstattung der Schule begründet.

Trotz der besseren Ausstattung der Schillerschule inklusive Hort und Sportanlage bevorzugen viele Eltern die Rohrhofschule. Auch werde in Kauf genommen, dass die Rohrhofschüler in den höheren Klassen wegen den Fachräumen ein- oder zweimal wöchentlich zwischen den Schulen pendeln müssen. Ausschlaggebend ist, so vermuten die Sozialdemokraten, wohl in erster Linie der Wohlfühlfaktor im Schulgebäude, nicht umsonst oft als der „Dritte Pädagoge“ bezeichnet.

Warum also etwas ändern? Auslöser der aktuellen Diskussion ist nach Meinung der SPD in der negativen Entwicklung der Werkrealschule in der Schillerschule zu suchen. Aufgrund der schwachen Anmeldezahlen konnten dort in den letzten 3 Jahren keine neuen Klassen gebildet werden und somit wird diese Schulart als Schule ohne Schüler auf Beschluss der Schulbehörde auslaufen.

Die Sozialdemokraten bedauern diese Entwicklung, die sie vor allem in der mangelnden Akzeptanz dieses Schulzweiges begründet sehen. Andere von ihnen unterstützte Pläne zur Entwicklung der weiterführenden Schulen in Brühl fanden keine Ratsmehrheit oder scheiterten an anderer Stelle.

Das nun die Schließung der für ihre guten pädagogischen Ansätze bekannten und beliebten Rohrhofschule im Zusammenhang mit dem Auslaufen ebendieser Werkrealschule diskutiert wird, halten die Sozialdemokraten für eine Diskussion in eine völlig falsche Richtung.

Nur weil man mit der Hauptschule eine Schule ohne Schüler habe, bedeutet dies nicht automatisch, dass man auf der anderen Seite den Rohrhofer Schülern die Schule wegnehmen muss, um die vermeintlich leerstehenden Klassenzimmer zu füllen.

Jeder Mensch sucht sich ein Heim zu schaffen, einen Ort an dem er sich wohl und sicher fühlt. Gerade die Rohrhofschule als kleine, überschaubare Einheit sei deshalb für Grundschüler besonders geeignet. Dieser Wohlfühlfaktor entstehe besonders durch das Schulgebäude, das sich wohltuend von den sonst üblichen langen Fluren, riesige Treppenhäuser und kalte Pausenhallen unterscheide.

Was die Befürworter der Verlegungspläne letztlich bewegt, sei den Sozialdemokraten unklar. Für den Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zelt sieht es so aus, als möchte man nun mit der Brechstange Pläne durchzudrücken, die es schon viele Jahre gibt, deren Verwirklichung aber bisher, völlig zu Recht, am Wiederstand von Schülern und Eltern gescheitert sind.

Unter dem Motto „Kurze Beine – kurze Wege“ halten es die Sozialdemokraten für besser, wenn die Lehrer zu den Schülern kommen und nicht ganze Klassen zu den Lehrern kommen müssen, in eine Schule in der Sie sich vielleicht nicht wohlfühlen und das Ende einer Schule beschlossen wird, die für einen der Ortsteile identitätsstiftend ist. Obwohl neuere pädagogische Ansätze zu Fraktalen Schulen auch zu einer Schule mit mehreren Standorten passen würde, gibt es zur Zeit wenige Bestrebungen Alternativen zur möglichen Schließung öffentlich zu diskutieren.

Doch noch, so die Sozialdemokraten, sei hier das letzte Wort nicht gesprochen und man wolle darauf hinwirken, dass die Betroffenen vor einer möglichen Entscheidung gehört und beteiligt werden. Die Sozialdemokraten knüpfen an ihr Wahlprogramm an und möchten die Rohrhofschule, wie alle anderen Grundschulstandort, erhalten, solange dies von Schülern und Eltern gewünscht ist. Hierfür sei eine Bürgerbeteiligung zwingend notwendig.